Das war die längste Auktion in der Geschichte. Seit dem 19. März verhandelten Netzbetreiber mit der Bundesnetzagentur für die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) und boten insgesamt kanpp 6,6 Milliarden Euro auf die Frequenzen. Die größte Summe fällt auf die Deutsche Telekom mit 2,2 Millarden Euro. United Internet hat die wenigste Summe mit 1,1 Millarden Euro.
Nun ist die Auktion beendet und die Netzbetreiber haben nach Erhalt ihrer Zahlungsbescheide 65 Bankarbeitstage Zeit ihrer Zahlungsverplichtung nachzukommen. Die Summe wird dann in den Bundeshaushalt fließen und für den Breitbandausbau genutzt.
Mit dem Ende der Auktion beginnt nun die Detailplanung der Unternehmen. United Internet (Drillisch) muss bei Ausbau des Mobilfunknetzes bei Null anfangen und die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica hingegen muss bestehende Netze nur aufrüsten indem sie dafür ihre Antennenstandorte nutzen.
Das vorgesehene Frequenzspektrum für 5G wird erst zwischen Ende 2021 und Ende 2022 frei. Einige Frequenzblöcke befinden sich bereits in Besitz von Mobilfunker. Bei diesen ist ein 5G-Start noch vor dem 2022 geplant. 5G wird es vorerst nur in Ballungsgebieten geben. Vodafone und die Deutsche Telekom möchten bereits in diesem Jahr schon mit 5G-Netzen und kommerziellen Tarifen starten. Ob dies Tarife oder Zubuchoptionen werden sollen, ist natürlich noch nicht klar.
Vodafone plant bis 2022, 20 Millonen Menschen in Deutschland mit 5G zu versorgen. Die Deutsche Telekom plant bis 2025, 99% der Bevölkerung und 90% der Fläche mit 5G zu erreichen. Und das bis zu einen Gigabyte, falls Bedarf besteht.
Rein technologisch hat die Telekom bereits 50 5G-Anntennen in der Berliner Innenstadt online. Diese sollen den Grundstein für das 5G-Netz bilden. Die Telekom verweist darauf, dass sie in sechs Ländern Testfelder mit insgesamt rund 150 Anntennen bereits hat.
Im Moment sind kaum 5G-Smartphones verfügbar. Nur Samsung, Huawei und Motorola haben bis jetzt Modelle mit 5G vorgestellt.
Wunder sollte doch trotzdem niemand erwarten. Wer heute einen guten 4G-Empfang bereits hat, dürfte den Unterschied erst einmal kaum bemerken. Profitieren werden vorallem Industrieunternehmen, da in der Produktion sich die Maschinen mit 5G gut vernetzen lassen werden.
Bei der Auktion wurde ein Viertel der kurzwelligen 5G-Frequenzspektrums für Unternehmen ohne Versteigerung überlassen. Große Konzerne wie Daimler, BMW, VW, Bosch und Siemens können dann ihre eigenen Netze betreiben.