Sie erinnern sich sicherlich an das Nokia 330 der ersten Generation. Das Telefon war um die Jahrtausendwende der Renner, überzeugte mit wochenlanger Akkulaufzeit, einem fast unzerstörbarem Gehäuse und mit unglaublich stabiler Performance. Nokia schaffte es damit als einer der ersten Hersteller überhaupt, eine Art Hype um ein – damals noch „dummes“ – Telefon zu erzeugen. Dieser ist mittlerweile zwar abgeschwächt, das 3310 darf sich aber einer immer noch treuen Fangemeinde und eines absoluten Kultstatus erfreuen.
Alleinstellung 2018?
Seit der Geburt des 3310 sind inzwischen rund 18 Jahre vergangen – und die Konkurrenz ist deutlich gewachsen. Es ist alles andere als leicht, auf einem übersättigten Markt wie jenem für Smartphones noch Nischen zu finden, die sich besetzen lassen. Nokia versucht das beim Nokia 3.1 mit einer Kombination aus attraktivem Preis, garantierten Updates und zwar schlichter, aber durchaus schicker Optik. Ob das genügt, um ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen?
Mäßige Hardware
Werfen wir zuerst einen Blick unter die Haube: Dort sitzt ein etwas betagter, achtkerniger Prozessor aus dem Haus MediaTek, der sich gemeinsam mit 2 oder 3 GB RAM beziehungsweise 16 oder 32 GB Festspeicher um leistungstechnische Belange kümmert. Nokia hat sich einen Joker überlegt: Das kleine Smartphone läuft mit Android One. Dabei handelt es sich um die unveränderte Version des Betriebssystems, der Hersteller arbeitet dafür eng mit Google zusammen. Abgesehen von den Google-Anwendungen und einer Support-App samt Benutzerhandbuch sind keinerlei Extras, die Speicherplatz fressen, vorinstalliert. Trotz der nicht besonders starken Hardware lief das Gerät im Test zufriedenstellend.
gutes Display, schwache Cam
Der Bildschirm könnte ebenfalls größtenteils überzeugen: Die HD-Auflösung bei 5,2 Zoll ist noch okay, 310 ppi garantieren eine scharfe Darstellung der Inhalte – einzelne Pixel sind nicht zu erkennen und gut ist die Helligkeit. Das Seitenverhältnis 18:9 ist in dieser Preisklasse ebenfalls aller Ehren wert, Blickwinkelstabilität und Farbwiedergabe stimmen. Ein starkes Ergebnis in dieser Kategorie. Etwas anderes verhält es sich bei der Kamera. Hier macht sich der günstige Preis dann doch deutlicher bemerkbar. Bei guter Ausleuchtung neigen die Bilder zu einem leichten Rauschen, bei wenig Licht diese Schwäche unübersehbar. Bei höheren Zoomstufen lassen sich außerdem „ausgefranste“ Ränder erkennen. Der LED-Blitz ist nett, hilft hier aber nur wenig. Für ein paar Fotos zwischendurch ist die Knipse brauchbar, wer den Urlaub digital festhalten will, packt aber besser noch die Digicam in die Tasche.
Akku und Austattung
Im Test bescheinigt Nokia 3.1 ebenfalls Ergebnisse im mittleren Bereich. Wer das Nokia 3.1 moderat nutzt, hat auch am späten Abend noch Strom. Zum Laden benötigen Sie rund zweieinhalb Stunden. Zuletzt noch einiges zur Austattung: Einige Extras fielen dem günstigen Preis zum Opfer, ein Fingerprintsensor fehlt beispielsweise ebenso wie eine Buchse vom Typ USB-C. Bluetooth (in der Version 4.2) und NFC sind indes verbaut und auch die klassische Klinkenbuchse fehlt nicht. Der Speicher lässt sich mittels microSD-Karten noch um bis zu 128 GB erweitern. Verpackt ist alles in einem Polycarbonat-Gehäuse, das gut in der Hand liegt und sauber verarbeitet ist.
Der Preis liegt bei 156,- Euro.