Apple verteilt jetzt iOS 12. Das Update lohnt sich und auch ältere Geräte werden aktualisiert, aber man sollte es nicht unvorbereitet installieren.
Nutzer von iPhones und iPad können jetzt ihre Geräte auf iOS 12 aktualisieren. Das Update bringt einige neue Funktionen, bietet aber vor allem viele Verbesserungen unter der Haube, die Geräte stabiler und flüssiger laufen lassen. Im Gegensatz zu früheren iOS-Updates dürfen sich auch Nutzer älterer iPhones über die Aktualisierung freuen. Denn iOS 12 soll den Geräten neuen Schwung verleihen und sie nicht mit zu hohen Anforderungen ausbremsen.
Neuer Schwung für fünf Jahre alte Geräte
Sogar das fünf Jahre alte iPhone 5s wird noch aktualisiert. Das ist ein Zeitraum, von dem Android-Nutzer nur träumen können, die nicht mehr als zwei Jahre Updates erwarten dürfen. Selbstverständlich erhalten auch alle jüngeren Geräte iOS 12. Auch die im Oktober 2013 vorgestellten Tablets iPad Air und iPad mini 2 bekommen die Aktualisierung, der iPod touch der sechsten Generation ist der Letzte seiner Art, der noch ein Update erhält.
Den neuen Schwung soll man unter anderem bei der Kamera merken, die um bis zu 70 Prozent schneller starten soll. Die Tastatur soll um bis zu 50 Prozent flotter auftauchen und Apps sollen zweimal schneller geöffnet werden.
Nutzungsgewohnheiten im Blick
„Bildschirmzeit“ ist in den Einstellungen zu finden.
Die neuen Funktionen von iOS 12 sind überschaubar, wobei einige eher Spielereien als nützlich sind. Besonders interessant ist „Bildschirmzeit“, die Nutzern helfen soll, sich nicht zu viel mit ihren iOS-Geräten zu beschäftigen. Dafür erhält man Tages- und Wochenübersichten und kann Auszeiten planen oder App-Limits festlegen.
Mitteilungen werden jetzt nicht mehr alle einzeln untereinander, sondern nach Apps sortiert gestapelt angezeigt. Außerdem kann man direkt im Sperrbildschirm Regeln für den Umgang mit den Benachrichtigungen festlegen. Im Kontrollzentrum findet man die verbesserte „Nicht stören“-Funktion, in der man sehr genau festlegen kann, wann und wie lange man seine Ruhe haben möchte.
Persönliche Kurzbefehle für Siri
Siri beherrscht jetzt Kurzbefehle, die Nutzer der Sprachassistentin frei diktieren können. Man kann so beispielsweise schnell die Navigation zu oft besuchten Orten starten. Siri soll aber auch selbst Kurzbefehle vorschlagen, wenn sie Gewohnheiten des Nutzers erkennt.
Die Suche in Fotos ist jetzt smarter und soll schon beim Tippen „intelligentere und bessere“ Vorschläge zu Personen, Orten, Kategorien et cetera liefern. Der neue Tab „Für dich“ zeigt besondere Momente in der Fotosammlung und man kann Erinnerungen direkt mit beteiligten Personen teilen.
Man kann auch mehrere Memojis erstellen.
Apple hat die AR-Möglichkeiten mit iOS 12 verbessert. Davon merkt man zunächst aber noch wenig, Vorbote künftiger Funktionen ist die Maßband-App. Sie misst über die Kamera Kantenlängen von Objekten.
Außerdem achtet jetzt Safari noch mehr auf die Privatsphäre seiner Nutzer und man kann endlich Sprachmemos mit dem iPad aufnehmen oder abhören. Im Batterieverbrauch sieht man jetzt den Verbrauch der letzten 24 Stunden oder zehn Tage, es gibt eine neu gestaltete Aktien-App für iPhone und iPad und die Bücher-App hat ein komplett überarbeitetes Design.
Noch mehr Animojis
Schließlich gibt es neue Animojis. Man kann jetzt einen Tiger seine Gesten nachmachen lassen, rumgespenstern oder einem Dinosaurier Leben einhauchen. Unter iOS 12 können Nutzer auch Memojis nach eigenem Vorbild oder Geschmack erstellen und Facetime-Unterhaltungen oder iMessage-Chats kann man mit Animojis, Memojis, Stickern, Texten und mehr noch unterhaltsamer machen – wenn man das möchte.
Facetime-Partys mit bis zu 32 Teilnehmern sind erst mit dem folgenden Update auf iOS 12.1 möglich, das vermutlich Ende Oktober verteilt wird. Weitere Funktionen sind dann nicht zu erwarten, diese Aktualisierung ist vor allem Feinschliff.
Backup nicht vergessen!
Meistens verlaufen iOS-Updates problemlos, aber nicht immer. Deshalb ist es empfehlenswert, vor dem Update ein Backup zu machen. Um das via iCloud zu erledigen, tippt man ganz oben in den Einstellungen auf seinen Namen und dann unter iCloud auf iCloud-Backup. Anschließend aktiviert man gegebenenfalls die Funktion und tippt dann auf Backup jetzt erstellen.
Normalerweise ist ein iCloud-Backup ausreichend. Um sich das lange Nachladen von Apps zu ersparen, empfiehlt es sich aber, eine komplette Sicherung über iTunes zu erstellen. Dazu verbindet man das Gerät mit dem Computer. Nachdem man eventuell den PC noch als vertrauenswürdig akzeptiert hat, öffnet man iTunes und klickt dann oben links auf das Geräte-Symbol. Im Anschluss setzt man ein Häkchen bei iPhone-Backup verschlüsseln, um auch Passwörter und Daten von Health und Homekit mitzusichern. Danach klickt man auf Backup jetzt erstellen.